Von Malawi nach Tansania (Usambara Berge)
Jambo und Karibu, liebe Verwandte , Freunde und Bekannte.
Zur Zeit sind wir in Lushoto, einer kleinen Stadt, die die Deutschen vor dem 1. Weltkrieg gebaut haben. Hier in Tansania auf 1.400 m Höhe ist es nachts angenehm kühl und Malaria frei, zum Kilimanjaro sind es nur noch 300km. Nun zu unserer Tour: Von der heissesten Stadt Tete in Mosambik fahren wir zur Grenze nach Malawi. Dort herrscht wie immer Chaos, aber geordnet und nach vielen Stempeln und Herumgelaufe und dem Abschluß einer KFZ-Versicherung geht’s weiter. Zu Malawi: Es gibt keinen Diesel, dadurch findet auch fast keine Lieferung der Lebensmittel statt und es gibt fast nichts zu kaufen. Es ist ermüdend, einzukaufen. Am Strassenrand gibts nur Tomaten und Zwiebel, vielleicht mal Mangos.
Auf dem Campingplatz geht mal der Strom, mal das Wasser, aber selten alles zusammen aus. Dass es hier keinen Diesel gibt, hörten wir schon zuhause. Der Präsident hat sich einen Flieger gekauft. Malawis Staatshaushalt besteht zu 50 % aus Tabakanbau (der Tabakpreis ist total zusammengebrochen) und zu weiteren 50 % direkte Entwicklungshilfe aus Euroland und USA, die die Zahlungen (nach Fliegerkauf) eingestellt haben. Wir hatten also vorgesorgt und füllten unsere Kanister, so dass wir ohne zu Tanken durch Malawi kamen. Die Campingplätze an den Stränden sind traumhaft. Wir gehen aber nicht baden, wegen Billharziose, es gibt zwar eine Tablette, aber wir lassen es lieber sein.
Malaria ist hier, wie auch im übrigen Ostafrika ein Thema. Susi sprach mit einem spanischen Arzt, der 3 Wochen in Lilonque (der Hauptstadt) in einem Krankenhaus arbeitete. 100 Betten, 80 belegt, je zur Hälfte Aids und Malaria, er der einzige Arzt! Und er fährt wieder nach Hause! Hier am See ist es immer noch sehr heiss, bis zu 38 Grad. Wenn es nachts Strom gibt, haben wir es gut mit unserer Klimaanlage! Die Leute sind ausnahmslos sehr nett, nicht aufdringlich, keine Bettelei, es ist angenehm zu reisen.
An der Grenze zu Tansania werden erstmals unsere Gelbfieberimpfungen kontrolliert. Hier konnte man auch das Zusammenspiel von Polizei und Versicherungsagentur erleben. Die KFZ-Versicherung an der Grenze erschien uns zu teuer und so wollten wir sie erst im nächsten Ort abschliessen. Wir kamen jedoch nach der Grenze nur ca. 1,5 km weit, als wir auch schon von der Polizei kontrolliert wurden und sofort nach unserer Versicherung gefragt wurde. Wir mussten dann direkt auf der Strasse mit dem Versicherungsagenten von der Grenze eine teure Versicherung für 45,– USD abschliessen. Dies war in Tansania auf unser bisherigen Fahrt das einzige mal, dass die Polizei die Versicherung sehen wollte. Die Kontrollen hier sind zahlreich, aber immer freundlich! Eine Polizeiepisode: In einem Dorf werden wir von einem Polizisten mit Radarpistole in der Hand angehalten. Ich dachte mir, ich war doch nicht zu schnell( 50 km/h), freundlich fragte er nach dem Her und Hin und sagte dann, dass er sich ungemein freue, dass auch die Ausländer sich so exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, da in den Dörfern doch so viel passiert!! Was soll man da sagen?? In Tansania gibt es wieder alles zu kaufen, es ist wesentlich mehr Verkehr, wir fahren hier durch höhere Regionen und dadurch ist die Temperatur wieder angenehmer.
Wir fahren auf recht guten Strassen in nicht zu langen Etappen in Richtung Kilimanjaro und stoppen an herrlichen Camps, wie der Kisulanza Farm, Riverside-Camp oder dem Baobab-Camp.
Zur Zeit stehen wir bei der St. Benedikt-Kirche in Lusotho und lassen es uns gut gehen. Hier regnet es ab mittags immer mal wieder und der Schirm sollte nicht weit weg sein. Nach einigen Tagen Pause wollen wir zum Kilimanjaro mit 5.895 m aufbrechen. Dieser hieß bis 1918 auch Kaiser Wilhelm-Spitze.
Bleibt gesund, wo immer Ihr auch seid, bis zum nächsten Mal.
Marianne und Anatol aus Afrika